Hannover. Zu seinem 35. Geburtstag hat der Verein Stattreisen Hannover seinen Gästen und sich ein besonderes Geschenk gemacht: Zum Saisonauftakt vergangenen Sonntag ging es unter der Überschrift „Steintor, Stadtbahn, Stattreisen“ zur sogenannten kleinen Geisterstation an der Stadtbahnhaltestelle Steintor. Rund 60 Besucher und Besucherinnen, aufgeteilt in vier Gruppen, durften zusammen mit Stattreisen einen ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bahnsteig der ursprünglich geplanten D-Strecke besuchen - ein Relikt aus den 1960er-Jahren, als das heutige Stadtbahnnetz noch mit vier Tunnelsträngen geplant worden war. Der D-Tunnel wurde jedoch aus Kostengründen nie realisiert.
Verschlossene Türen zu öffnen und Stadtgeschichte buchstäblich zugänglich zu machen, das ist es, wofür Stattreisen seit mehr als drei Jahrzehnten steht – ein Grund zum Feiern. Nach der Besichtigung der Geisterstation lud der Verein daher zu einem kleinen Umtrunk im Hof seines Büros in der Escherstraße ein. Mit dabei war auch Ulla Bagdonat. Die gebürtige Bozenerin zieht es nur im Urlaub zurück nach Südtirol. Sie lebt seit 40 Jahren in Hannover und findet die Stadt an der Leine „einfach umwerfend“. Als Rentnerin habe sie Hannover aber erst richtig kennengelernt. Und zwar dank Stattreisen: „Seit 2023 nehme ich fast jede Tour mit. 37 Rundgänge habe ich schon gemacht, neun weitere habe ich bereits für die zweite Jahreshälfte 2025 gebucht“, berichtet Ulla Bagdonat. Damit ist sie der wohl treueste Fan des Vereins. Langweilig werde es ihr nie, betont sie: „Stattreisen versteht es nicht nur, zu unterhalten, sondern auch, Wissenswertes über Geschichte, Architektur und Persönlichkeiten zu vermitteln.“
Genau das will der Verein auch in Zukunft weiter leisten. Vorstand Wolfgang Schiemann unterstrich in seiner Geburtstagsansprache auch, dass die Arbeit ohne ehrenamtliche Helfer sowie Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen wie etwa der für das Streckennetz der Stadtbahn zuständigen Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH (infra) oder der Nord/LB kaum möglich sei. Derzeit hat der Verein fünf festangestellte Mitarbeitende und 60 ehrenamtliche Gästeführerinnen und -führer. Für die Zukunft will der Verein neben den Cityhighlights verstärkt Besichtigungen in Hannovers Stadtteilen anbieten: „Unser Programm zeichnet sich durch besondere Vielfalt aus. Wir führen eben nicht nur durch die Altstadt, sondern auch durch Linden oder Ricklingen, machen szenische Führungen oder Fahrradtouren“, unterstreicht Schiemann.
Wer sich auf die Spuren der D-Strecke begeben will, hat dazu in dieser Saison noch reichlich Gelegenheit. Darüber hinaus gibt es viele andere attraktive Touren. Nähere Infos gibt es unter www.stattreisen-hannover.de.
Kontakt:
Stattreisen Hannover e.V.
Escherstraße 22 I 30159 Hannover
Telefon: (0511) 169 41 66
E-Mail: info@stattreisen-Hannover.de